Leben zwischen Dänisch und Deutsch im Grenzland.

Leben zwischen Dänisch und Deutsch im Grenzland

Nachdem das deutsch-dänische Grenzland über mehr als hundert Jahre von Gegensätzen, Konflikt und zeitweilig sogar Gewalt geprägt gewesen ist, ist das Verhältnis insbesondere in den letzten Jahrzehnten erheblich besser geworden. Es sind nicht zuletzt die Minderheiten beiderseits der Grenze gewesen, die als ”Brückenbauer” dazu beigetragen haben, dass Nordschleswig (heute Süddänemark) und Südschleswig heute wieder als eine Region mit gemeinsamen ökonomischen, sozialen und kulturellen Interessen aufgefasst werden. 

Mittlerweile ist über die Grenze hinweg eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Regionen und Gemeinden entstanden. Und südlich der Grenze ist auch der Mehrheitsbevölkerung wieder bewusst, dass wir ein gemeinsames dänisches Kulturerbe haben, das sehr beachtenswert ist und alle bereichert.

Heute arbeiten Deutsche in Deutschland, Dänen in Dänemark und die Minderheiten gemeinsam daran, die Region zu stärken. Die dänische Minderheit hat in hohem Maße von dieser Annäherung profitiert. War es früher eine Randgruppe in seiner deutschen Umwelt, ist es heute Brückenbauer zwischen den beiden Gesellschaften und Mehrheitsbevölkerungen. Deshalb ist sie unter anderem ein wichtiger Partner in der deutsch-dänischen Region Sønderjylland-Schleswig.

Das gute Verhältnis, das heute die Grenzregion prägt, hat auch Einfluss auf die Identität der Minderheit, insbesondere der jüngeren Generation, gehabt. Jetzt, wo es nicht mehr um Deutsch und Dänisch als Feinde und Gegenpole geht, ist Raum für die Erkenntnis, dass die dänische Minderheit auch durch den deutschen Alltag, deutsche Geschichte und deutsche Kultur geprägt ist. Sie hat eine eigenständige, regionale dänische Identität entwickelt. Insbesondere die jüngere Generation fühlt sich beiden Kulturen verbunden, wenn auch viele von Ihnen später nach Dänemark ziehen.